Thomas Demenga, Violoncello
Zofia Neugebauer, Flöte
Igor Karsko, Leitung
Camerata Zürich
Werke von Zimmermann, Schibler, Schubert und Enescu.
Ihr Blümlein alle,
Die sie mir gab,
Euch soll man legen
Mit mir in's Grab.
Wie seht ihr alle
Mich an so weh,
Als ob ihr wüßtet,
Wie mir gescheh'?
Dieser Anfang des melancholischen Textes eines Liedes von Schubert, genannt «Trockne Blumen», soll zwar nicht unser Gemüt anlässlich des Saisonsanfangs der Camerata Zürich trüben – aber ein Anlass zum Träumen, schwelgen, auf musikalischen Wolken schweben darf er allzumal sein. Obwohl die dazugehörigen Variationen nicht mehr an der getrübten Stimmung festhalten, soll die Melancholie in den nächsten Monaten nicht wie in vielerlei medizinischen Vorstellungen des Mittelalters als Krankheit gelten. Oftmals fälschlicherweise verbunden mit einer angeblichen Liebeskrankheit und dem damit eingehenden Wahnsinn, dem amor hereos, genoss der Melancholiker in der Geschichte der Menschheit in keinerlei Weise Sympathie. Dabei kann es sich der heutige homo faber durchaus leisten, die Melancholie in einer etwas weniger drastischeren Weise zu erleben – zum Beispiel einhergehend mit einer stillen Beschäftigung und intensiven Verinnerlichung mit der Musik. Dazu muss man nicht unbedingt Schuberts Variationen hören – auch alle weiteren Programmpunkte des ersten Konzertes dieser Saison, unter anderem Enescu, Zimmermann und Schibler laden zu einem musikalischen Sinnieren ein. Gespielt von hervorragenden Solisten und Solistinnen, wie der Flötistin Zofia Neugebauer und dem Cellisten Thomas Demenga, verspricht dieses Eröffnungskonzert ein voller Erfolg zu sein. Kommen Sie und freuen Sie sich mit uns auf eine weitere laute, sinnliche, euphorische, dionysische und melancholische Saison mit der Camerata Zürich!
AK