2. Abonnementskonzert: 3. /4. Dezember 2016

Werke von:  Dmitri Schostakowitsch, Joachim Raff und Aulis Sallinen.
Dmitri Demiashkin, Klavier / Philippe Litzler, Trompete / Igor Karsko, Leitung

Schostakowitsch als Feuerwehrmann bei der Belagerung von Leningrad (St. Petersburg)

Schostakowitsch als Feuerwehrmann bei der Belagerung von Leningrad (St. Petersburg)

Schostakowitsch hatte es gewiss nicht leicht in der sowjetischen Musikkritikerszene.  1935 schrieb Stalin nach dem Besuch Schostakowitschs Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ entrüstet, Schostakowitsch produziere „Chaos statt Musik“. Sein Werk sei nichts anders als „vulgärer Naturalismus“ und hätte in der sowjetischen Musikszene nichts zu suchen. Auch wenn Schostakowitsch Stalin bestimmt nicht als distinguierten Musikkenner wahrnahm, musste diese Kritik schmerzhaft sein – Nichts grollt wohl dem Komponisten mehr als missverstanden zu werden. Seine "Zwei Stücke für Streichoktett" und sein 1. Klavierkonzert für Klavier und Trompete sind jedoch wunderbare Exempel unglaublichen, künstlerischen Handwerks und einfühlsamen Humors. Was sich für Stalin wie Chaos angehört hat, ist in Wirklichkeit durchdachtes Verflechten von Genres, Instrumenten und Melodien, welche sich zu einem absolut harmonischen Ganzen verbinden.

Aulis Salinnen dagegen begegnet keinen solchen Vorwürfen, sein Werk "Some Aspects of Peltoniemi Hintrik’s Funeral March" befasst sich nämlich mit der finnischen Volksmusik, basierend auf welcher Salinnen Variationen verfasste. Da sich der Komponist aber mehrheitlich in seiner Karriere mit der Zwölftonmusik befasste, sind es keine Variationen im traditionellen Sinn – eher wunderbar charakteristische „Aspekte“ des Lebens von Peltoniemi Hintrik.

Joachim Raff hatte das Glück, gleich mit zwei bedeutenden Komponisten seiner Zeit bekannt zu sein – seine grosse Verehrung galt Felix Mendelssohn, welcher Raffs Werke auch an den Verleger Breitkopf empfahl, und Franz Liszt, welcher Raff gleichwohl als Assistenten engagierte. Sein Streichoktett ist eine frische, mit Raffs Innovation durchsetzte Hommage an sein grosses Vorbild Mendelssohn, wessen Themen bei besonders gutem Zuhören mehrmals durch das Geschehen wandeln.

Mit ihrer musikalischen Darbietung beehren werden uns der Pianist Dmitri Demiashkin und der Trompetenspieler Philippe Litzler.

Wir freuen uns auf ein tolles Konzert und hoffen auf zahlreiches Erscheinen!

Anna Karsko