Den Abschluss der Saison bildet ein Programm, das klassische Form, persönliche Handschrift und zeitgenössische Perspektive miteinander verbindet. Im Zentrum steht Mozarts Klarinettenkonzert – ein Werk von seltener Balance: transparent in seiner Struktur, dabei reich an Klangfarben und Ausdruck. Sharon Kam widmet sich diesem Konzert mit ihrer langjährigen Erfahrung als Solistin und setzt damit einen feinsinnigen Akzent zum Saisonende. Mendelssohns neunte Sinfonie, die sogenannte „Schweizer“, entstand in seiner Jugendzeit und beeindruckt durch Klarheit, melodische Erfindung und rhythmische Lebendigkeit. Das Werk zeigt frühe Spuren jener Handschrift, die Mendelssohns späteres Schaffen prägen sollte. Ein Kontrast entsteht durch das Werk „Gezeiten der Zeit“ von Daniel Zimmerlin. Die Komposition spielt mit Wiederholungen, Verschiebungen und klanglichen Verdichtungen – ein feines Spiel mit der Wahrnehmung von Zeit und Veränderung. Ein Programm zwischen Klarheit und Bewegung, das den Bogen von der Klassik bis in unsere Gegenwart spannt.